Bob, Rodeln, Skeleton
Verband
Der Bob- und Schlittenverband für Deutschland e.V. (BSD) besteht aus 9 Landesverbänden mit ca. 100 Vereinen und 6.500 Mitgliedern. Der BSD wurde 1911 gegründet und ist Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
Risikobewertung
Das Risiko, ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma (Gehirnerschütterungen) in den olympischen Disziplinen Bob, Rodeln und Skeleton zu erleiden, wird von den Verbandsärzten von mäßig bis sehr hoch angegeben. Detaillierte Zahlen von der Anzahl entsprechender Diagnosen liegen nicht vor.
Medizinische Betreuung im Verband
- kein systematisch-einheitliches Vorgehen bezüglich der Kommunikation zwischen Verein und Verband bei einem leichtem Schädel-Hirn-Trauma
- Verbandsärzte sind mehrheitlich über das ganze Jahr in den Vereinsmaßnahmen integriert und betreuen auch außerhalb von Verbandsmaßnahmen die Kadersportlerinnen und -sportler
- nach einem Sturz im Training oder Rennen muss die Sportlerin bzw. der Sportler zum Rennarzt zur Untersuchung gehen, um die Genehmigung für die weitere Teilnahme einzuholen.
Diagnostik
- vor der Saison wird als Basistestung der ImPACT-Test in einer Online-Version durchgeführt
- der ImPACT-Test wird auch als Instrument für die „Sideline-Diagnostik“ und als Leitlinie, als Protokoll zur Erfassung zur weiteren Behandlung und zum „Return-to-Competition“ eingesetzt
Prävention
- ImPACT-Test vor Saison als Baseline (seit 2014)
- Arztpflicht nach jedem Sturz
- spezifische Trainingsprogramme (Stärkung der Halswirbelsäulenmuskulatur)
Verpflichtende oder freiwillige Bestandteile der Ausrüstung, die dem besonderen Schutz vor einem leichten Schädel-Hirn-Trauma dienen (Protektion), sind:
- Tragen eines Helms (seit 1983),
- Mundschutz,
- der sicherheitstechnische Ausbau der Wettkampfanlage,
- Matten,
- Kontusionsschutz und
- Protektoren.
Quelle
Die hier stehenden Informationen und Daten sind der Expertise zum Thema „Schädelhirnverletzungen im deutschen Spitzensport“ entnommen.
Expertise (PDF, 6MB, Datei ist nicht barrierefrei)